Forschung
Am Lehrstuhl wird aktuell hauptsächlich zum Datenschutzrecht und zur Konvergenz des Medienrechts geforscht. Daneben beschäftigen uns Fragen des Berufsrechts von Anwälten und Steuerberatern, das Finanzverfassungsrecht und die Resilienz von Recht. Anfang 2019 wurde eine Tagung zu "Formaten des Datenjournalismus" in Passau ausgerichtet. Kommende Forschungsthemen sind die Rechtskybernetik und das Informationskollisionsrecht. Der Lehrstuhl war an dem DFG-Antrag "Cyber<->Spaces" der Universität Passau beteiligt.
Projekte
DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 "Privatheit und Digitalisierung"
Das Graduiertenkolleg widmet sich in der Verlängerungsphase den privatheitsspezifischen Aspekten der Digitalisierung und greift damit ein Thema von hoher Aktualität und politischer Relevanz, gesellschaftlicher Brisanz und einer herausragenden wissenschaftlichen Bedeutung auf. Ziel des Graduiertenkollegs ist es, den Stellenwert des Privaten unter den Bedingungen von Digitalisierung und zunehmender informationeller Fremdbestimmung zu justieren und die vorhandenen Privatheitskonzepte auf den Prüfstand zu stellen.
Dies geschieht in den drei Arbeitsfeldern „Digitalität", „Überwachung und Kontrolle" sowie "Selbstbestimmung und Verantwortung". Schon die Komplexität der ungelösten Probleme im Schnittfeld von Technik, Recht, Ethik, Kultur und Sozialverhalten erfordert eine interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung, die an der Universität Passau einen idealen Nährboden hat.
Die Zusammenarbeit der Juristischen und der Philosophischen Fakultät soll fortgesetzt werden, insbesondere unter Einbeziehung medien- und kulturwissenschaftlicher Forschungsansätze, was sich bei einem im Wandel befindlichen Bezugspunkt wie dem der Privatheit und ihren Bedingtheiten und Gefährdungen durch Digitalisierung in besonderer Weise anbietet. Gerade weil rechtliche Schutzkonzepte in Zeiten nachlassender normativer Steuerungskraft in Frage gestellt sind, sorgen die an diesem Kolleg beteiligten Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler für einen notwendigen Perspektivenwechsel und fruchtbringende Befunde, indem sie die kulturellen, medialen und philosophischen Bedingungen der Wandlungsprozesse rund um Privatheit analysieren und damit Hintergründe beleuchten, die für eine juristische Aufarbeitung notwendig sind. Damit wird es gelingen, die Passauer Privatheitsforschung in der internationalen Forschungslandschaft noch tiefer zu verankern.Dem wissenschaftlichen Nachwuchs wird so ein sehr attraktives Forschungsangebot in einem hochaktuellen, zukunftsträchtigen und nach wie vor wissenschaftlich unterrepräsen-tiertem Themengebiet unterbreitet.
Es zeichnet sich bereits ein Bedarf an qualifizierten Rechts- und Geisteswissenschaftlern ab, die ihre Kompetenz in Fragen des Privatheits-schutzes einbringen, um den umwälzenden digitalen Wandel zu bewältigen („digital change management"). Dies wird durch die Assoziierung eines Kollegen aus der Fakultät für Informatik und Mathematik noch einmal verstärkt, weil dessen Lehrstuhl für IT-Sicherheit die immer wichtiger werdende informationstechnische Perspektive abbildet. Das weitergehende Forschungsprogramm fügt sich ideal in die gesamtuniversitäre und darüber hinausgehende Forschungslandschaft mit ihren Netzwerken ein. Dies gilt sowohl für das bereits errichtete Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern INDIGO als auch für die avisierte Mitwirkung der Universität Passau am neu entstehenden Zentrum Digitalisierung Bayern.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Kai von Lewinski (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht) |
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Laufzeit | 01.10.2016 - 31.03.2021 |
Website | http://www.privatheit.uni-passau.de/ |
Mittelgeber | DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Graduiertenkolleg |
Projektnummer | GRK 1681/2 - 2016 |
Themenfelder | Deutsche Sprachwissenschaft, Sprachwissenschaften |