2022-2023
HELGA PEDERSEN MOOT COURT COMPETITION (HPMCC)
EUROPEAN HUMAN RIGHTS
Studierende der Juristischen Fakultät der Universität Passau erneut erfolgreich in der Finalrunde des Moot Court Wettbewerbs HPMCC
Das studentische Team der Juristischen Fakultät der Universität Passau (Elisabeth Sophie Adam, Eva Maria Rößler, Ruth Stienen) erreichte auch in diesem Jahr wieder die Finalrunde der besten 18 Teams der Helga Pedersen Moot Court Competition (HPMCC) und konnte dort sogar bis ins Viertelfinale vorstoßen. Trotz eines außerordentlich starken Auftritts in der Knock-Out Runde, für den die angehenden Passauer Juristinnen ein herausragendes Feedback bekamen, setzte sich in der Runde der letzten Acht das spätere Gewinnerteam aus Maastricht durch.
Bei der HPMCC stehen jeweils aktuelle menschenrechtliche Fragestellungen (European Human Rights) im Mittelpunkt. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von ELSA International. Kooperationspartner sind der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und die European Human Rights Association (EHRA).
Der zu bearbeitende fiktive Sachverhalt behandelte in der zurückliegenden 11. Runde mit der Leihmutterschaft aus der Perspektive des Menschenrechtsschutzes ein aktuelles und sehr kontrovers diskutiertes Thema. Damit verbunden mussten sich die Studierenden mit der innerstaatlichen Anerkennung der Elternschaft zwischen Wunscheltern und Kind, der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare im Adoptionsrecht und dem national oft divergierenden Schutz der austragenden Leihmutter auseinandersetzen.
Die Qualifikationsrunde (September bis Dezember 2022) erforderte das Einreichen zweier Schriftsätze („Applicant“ / „Respondent State“), die exakt den Vorgaben einer im realen Leben beim EGMR einzureichenden Individualbeschwerde entsprechen mussten. Zu ihrer Erstellung bedurfte es der fachlichen Analyse und dogmatischen Interpretation zahlreicher englisch- und französischsprachiger Judikate des EGMR sowie der vertieften Auseinandersetzung mit zahlreichen internationalen Rechts- und Literaturquellen. Die Erkenntnisse und Nachweise, angereichert mit eigenen Ideen, wurden Teil der Argumentation für die komplexen Rechts- und Abwägungsfragen des Falles.
Das Team der Universität Passau wurde am Ende mit dem Preis für den besten Schriftsatz („Applicant“) ausgezeichnet.
Die im Februar 2023 vom Team absolvierte Regional Round in Tbilisi (Georgien) – als zweite Stufe der Vorrunde des Gesamtwettbewerbs – floss mit einem Gewicht von 50 % in die Auswahl der letztlich besten 18 Teams (von Universitäten aus allen Mitgliedstaaten des Europarates) für die Finalrunde ein. Hier konnten die Studierenden erstmalig in ca. 80-minütigen Plädoyers ihr rhetorisches Können und ihre technische Präsentationsfähigkeit unter Beweis stellen.
Der vom Passauer Team erzielte 1. Platz für das Plädoyer („Applicant“) wirkte sich derart positiv im Gesamtergebnis aus, dass das Team auf dem insgesamt 8. Platz in die Finalrunde nach Straßburg einziehen konnte.
Fachlich betreut wurde das Passauer Team wie schon in den Vorjahren durch die 2010 an der Universität Passau eingerichtete Forschungsstelle Human Rights in Criminal Proceedings (HRCP). Als Coaches fungierten Ulrike Koch, Veronika Kolitz, Romina Milles und Prof. Dr. Robert Esser. Eine finanzielle Unterstützung leisteten die Universität Passau, der Verein der Freunde und Förderer der Rechtswissenschaft an der Universität Passau e.V., ELSA Passau und die RAK München.
Die 12. Runde der HPMCC wird voraussichtlich im August 2023 starten. Die Juristische Fakultät der Universität Passau hofft dann mit einer neuen Studierendengruppe an den großartigen Erfolg in der zurückliegenden Kampagne 2022-2023 anknüpfen zu können.
PowerPoint-Präsentation European Human Rights Moot Court Competition