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Ausstellung würdigt NS-Gegner Eduard Hamm

Am 16. Oktober 2024 jährt sich zum 145. Mal der Geburtstag des in Passau geborenen Juristen und liberalen Politikers Eduard Hamm, eines der bedeutendsten Söhne der Dreiflüssestadt. Der Lehrstuhl für Computational Humanities der Universität Passau hat über den liberalen Politiker und Gegner des Nationalsozialismus eine Online-Ausstellung mit dem Titel „Eduard Hamm – Quellen der Resistenz“ zusammengestellt. Zur Vernissage am 16. Oktober um 18 Uhr (Große Klingergasse 2) laden wir interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich ein. 

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Eduard Hamm, 1940, in Tirol mit seiner Frau Maria

Eduard Hamm, 1940, in Tirol mit seiner Frau Maria; Copyright: Stadtarchiv Passau.

Die Ausstellung zeigt Dokumente und Objekte aus dem Passauer Nachlass Eduard Hamms, die im Labor für Kulturgutdigitalisierung des Lehrstuhls für Computational Humanities (vormals Digital Humanities) von Prof. Dr. Malte Rehbein nach den gängigen Standards digitalisiert und mit Meta- und Normdaten erschlossen werden. Eduard Hamms Enkelin Christine Beßner hatte dem Passauer Stadtarchiv einen umfangreichen Nachlass ihres Großvaters überreicht, der nicht nur das gut untersuchte Wirken Hamms während Weimarer Republik und NS-Zeit, sondern vor allem auch dessen bislang wenig bekannte Kindheit, Jugend und frühe Erwachsenenjahre dokumentiert. 

Am 23. September 2024 jährt sich zum 80. Mal der Todestag, am 16. Oktober 2024 zum 145. Mal der Geburtstag des in der heutigen Passauer Bahnhofstraße zur Welt gekommenen Juristen und liberalen Politikers Eduard Hamm, der vor allem wegen seiner Resistenz gegen den Nationalsozialismus überregionale Bekanntheit und Ansehen genießt.

In der Weimarer Republik wirkte Hamm als Bayerischer Handelsminister, als deutscher Reichswirtschaftsminister sowie als geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Der liberale Jurist und Wirtschaftspolitiker war aufrechter Demokrat und Gegner des Nationalsozialismus von Anfang an. Im Frühjahr 1933 legte Hamm fast sämtliche Ämter und Funktionen nieder und zog sich weitestgehend zurück, hielt aber Kontakt zu resistenten Kreisen. Am 2. September 1944 wurde er von der Gestapo verschleppt und starb am 23. September 1944 eines unnatürlichen Todes, dessen Umstände von der Justiz nicht aufgeklärt wurden. 

„Zumal in einer Gegenwart, in der totalitäre Regime weltweit zunehmen und antidemokratische Gesellschaftsentwürfe plötzlich auch in Deutschland wieder salonfähig bzw. sogar mehrheitsfähig zu werden drohen, wollen wir Eduard Hamm als ein mustergültiges Beispiel für das „andere Deutschland“ würdigen“, so die Organisatoren der Ausstellung Prof. Dr. Malte Rehbein und Markus Gerstmeier.
Die Online-Ausstellung mit dem Titel „Eduard Hamm – Quellen der Resistenz“ wird am 16. Oktober um 18 Uhr im Veranstaltungsraum von „Uni live – Campus trifft Stadt“ in der Großen Klingergasse 2 eröffnet. Im Rahmen der Vernissage führt Ausstellungskurator Gerstmeier in die Ausstellung ein und hält einen Vortrag zum Thema „Eduard Hamm – zur Bedeutung des gebürtigen Passauers, liberalen Spitzenpolitikers und NS-Gegners für die deutsche Geschichte und Gegenwart“.

Die Vernissage ist öffentlich. Um formlose Anmeldung an heidi.riederer@uni-passau.de bis zum 1.10.2024 wird gebeten.

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