Logo der Universität Passau

Trotz knapper Kassen – gute Lehre steht in Passau an erster Stelle!

Durch frühzeitige strategische Planung und weit überobligatorischen Einsatz aller Mitglieder der Fakultät bleibt die Qualität der Ausbildung an der Juristischen Fakultät der Universität Passau auch in den kommenden Jahren auf höchstem Niveau.

| Lesedauer: 6 Min.

Juristin am Arbeitsplatz (Symbolbild, Adobe Stock)

Wie andere deutsche Universitäten leidet die Universität Passau derzeit an gestiegenen Energie- und Personalkosten bei schwindenden staatlichen Mittelzuweisungen. Davon bleibt auch die Juristische Fakultät nicht verschont: Der Lehrstuhl für Europäisches und Internationales Informations- und Datenrecht (früher Moritz Hennemann, davor Louisa Specht-Riemenschneider) wird nicht neu besetzt; die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Fakultät wird reduziert, und Mittel für die Korrektur von Klausuren durch externe Korrekturassistenten stehen nicht mehr in gleichem Umfang bereit. Im Umgang mit dieser Krise stand von Anfang an fest, dass keinesfalls die seit langem starken Ergebnisse in der Ersten Juristischen Prüfung gefährdet werden dürfen. Durch frühzeitige strategische Planung und weit überobligatorischen Einsatz aller Mitglieder der Fakultät bleibt die mehrfach preisgekrönte Lehre (zuletzt etwa im CHE-Ranking, siehe auch den Bericht zum Examenskurs in der PNP vom 1. August 2024) an der Fakultät auch in den kommenden Jahren gewährleistet:

I. Studieneingangsphase

  • Die Fakultät hat im Rahmen einer Zielvereinbarung mit der Universität bereits 2023 ein Programm zur Optimierung der Studieneingangsphase aufgelegt. Dies umfasst nicht nur eine betreute Lerngruppenplattform im Internet, offene Onlinesprechstunden mit der Fachstudienberatung und dem Studiendekan, sondern auch vollständig neue Kurse zur juristischen Methodik in Kleingruppen. Gleichzeitig erfolgt eine engere Koordination mit den in Passau vorhandenen studentischen Organisationen wie ELSA Passau, die studentische Fachzeitschrift Der Jurist, die Studentische Rechtsberatung oder den Passauer Standort von Recode.Law sowie der Fachschaftsvertretung.
  • Auch weiterhin bieten wissenschaftliche Mitarbeiter Fallübungen in Kleingruppen zu den Vorlesungen der Zwischenprüfung (Grundkurse Privatrecht, Staatsrecht und Strafrecht, Allgemeines Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht, Vertragliche Schuldverhältnisse und Sachenrecht) sowie wichtigen Vorlesungen aus dem Hauptstudium (Besonderes Verwaltungsrecht, Zivilverfahrensrecht, Gesetzliche Schuldverhältnisse und Kreditsicherungsrecht) an. Eine Einschränkung der begleiteten Themen hat nicht stattgefunden, droht nicht und ist nicht geplant.
  • Durch Onlinelehrangebote (https://learn.jura.uni-passau.de, https://visilex.jura.uni-passau.de) wird über die Präsenzveranstaltungen hinaus das Selbststudium durch individuelle, interaktive Lernelemente ergänzt.
  • Durch Umstrukturierung korrigieren die Klausuren in der Zwischenprüfung und im Hauptstudium (Semester 1 bis 5) ab dem Wintersemester 2025/2026 nicht mehr externe Korrekturkräfte (überwiegend Anwälte), sondern wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultät, die in der jeweiligen Fachsäule bzw. sogar am konkreten Lehrstuhl desjenigen beschäftigt sind, der die Vorlesung durchführt. Dies ermöglicht auch eine stärkere Integration der Korrekturen in die Lehre.
  • Alle Verwaltungsabläufe werden im Rahmen einer Studiengangsreform, die voraussichtlich im Wintersemester 2025/2026 in Kraft tritt, vereinfacht. Dabei soll die Erreichbarkeit der entsprechenden Stellen, der intuitive digitale Zugang und eine Reduktion von Formularen und Verfahrensschritten die Studierenden von unnötigen, Vorgängen entlasten.
  • Ab dem Sommersemester 2025 erhalten die jetzigen Studienanfänger durch ergänzende praktische Angebote, etwa Vorträge von Praktikern und örtliche Verfahrenssimulationen (Moot Courts), einen Einblick in den späteren Berufsalltag, der ihr Interesse an einer juristischen Tätigkeit wecken und aufrechterhalten soll.

II. Schwerpunktbereiche

  • Auch in Zukunft wird es in Passau neben den auch an anderen Universitäten üblichen und beliebten Spezialisierungsmöglichkeiten (etwa Zivilprozess- und Insolvenzrecht, Völker- und Europarecht, Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Privates und Öffentliches Wirtschaftsrecht, Arbeit und Soziales, Strafrechtspflege) auch weiterhin individuelle und außerordentliche Angebote (etwa Digitalwirtschaft, Rule and Legal Reasoning in the Western World, Kunst- und Medienrecht, Legal Tech) geben.
  • Weiterhin wird es eine breite Auswahl an Seminaren sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester mit der Möglichkeit zum eigenständigen, kreativen wissenschaftlichen Schreiben und die Möglichkeit zur Absolvierung einer mündlichen Schwerpunktbereichsprüfung in beiden Jahreshälften geben.
  • Die Einbindung von Referentinnen und Referenten aus der Rechtspraxis in geeignetem Zusammenhang durch Gastvorträge, aber auch Lehraufträge für spezialisierte Veranstaltungen ist in Zukunft ebenfalls gewährleistet. Durch die Ernennung von Dr. David Bomhard (AITAVA) zum Honorarprofessor hat die Universität Passau einen deutschlandweit bekannten Fachmann für Künstliche Intelligenz und Daten gewonnen, der die durch die fehlende Neubesetzung der Professur entstandene schmerzliche Lücke im Datenrecht in der Lehre vollständig schließen kann.
  • Erhalten bleibt zudem die Möglichkeit zur Notenverbesserung im Schwerpunktbereich, soweit die staatliche Pflichtfachprüfung als Freiversuch absolviert wurde.
  • Zur Entlastung von Studierenden, Lehrstühlen und Verwaltung werden die Anmeldung zum Schwerpunktbereich, zum Seminar und zur mündlichen Prüfung künftig automatisiert und vereinfacht.

III. Examensvorbereitung

  • Der Passauer Examenskurs wird durch drei auf Lebenszeit verbeamtete Professoren durchgeführt, die als Personen von den Sparmaßnahmen nicht betroffen sind und das Kursprogramm auf dem gewohnten und mehrfach ausgezeichneten Niveau halten.
  • Auch der Klausurenkurs, bei dem jede Woche ein Professor der Fakultät den Sachverhalt für eine fünfstündige Klausur auf Examensniveau erstellt und diese bespricht, bleibt bestehen.
  • Schwierig ist die Lage vor allem beim Einzelcoaching, bei dem individuell mit einzelnen Studierenden Verbesserungspotentiale in der Klausurtechnik ausgelotet werden – schon weil dies sehr personalintensiv ist und gerade diesbezüglich die Kürzungen schwer wiegen. Dennoch wird auch hier durch Mehrarbeit und Rationalisierungsmaßnahmen das Angebot bis zu einer Besserung der Lage aufrechterhalten; dabei ist insbesondere das weit überobligatorische und freiwillige Engagement der drei Lehrprofessoren hervorzuheben. Zur nachhaltigen Finanzierung der Angebote hofft die Fakultät auf Spenden und Zuwendungen ehemaliger und aktueller Studierender sowie aus der Privatwirtschaft (insbesondere Kanzleien und Unternehmen).

IV. Internationalisierung

V. Legal Tech und Rechtsinformatik

  • Durch den Ressourcenmangel unberührt bleibt der exklusive Bachelorstudiengang „LL.B. Legal Tech“, der parallel zum juristischen Staatsexamensstudiengang besucht werden kann – mit derzeit ca. 20 Studierenden pro Jahr handelt es sich um eine exklusive Gruppe, denen unter anderem die Teilnahme an einem Stammtisch zum unmittelbaren formlosen Gespräch mit Professoren und Mitarbeitern eröffnet wird.
  • Weitergeführt wird auch der sehr nachgefragte Masterstudiengang „LL.M. Rechtsinformatik“, der hybrid auch per „Zoom“ besucht werden kann. Mit der Einführung einer Einschreibung auch zum Wintersemester und der Ermöglichung eines Teilzeitstudiums wurde hier auf Studierendenwünsche eingegangen; schon die Möglichkeit zur weiteren Belegung verdeutlichen den Willen und die Selbstverpflichtung der Universität zur Fortführung dieses Angebots auch in schwierigen Zeiten.

Der Erhalt der Lehrangebote wirkt sich naturgemäß nachteilig auf die Kapazitäten für die Forschung an der Fakultät aus; ebenso ist die Beibehaltung des Angebots nur durch überobligatorischen Einsatz aller Beteiligter möglich.

Die Fakultät ist für jegliche Unterstützung aktueller und ehemaliger Mitglieder dankbar, etwa durch Spenden an den Verein der Freunde und Förderer der Rechtswissenschaft an der Universität Passau, e.V. (IBAN: DE33740500000030777569, BIC: BYLADEM1PAS), die unmittelbar in die Lehre (etwa Bezahlung von zusätzlichen Coaching-Kapazitäten, Korrektur von Probeklausuren, etc.) fließen und steuerlich absetzbar sind. Jeder Euro hilft der Fakultät.

Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von Vimeo hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von YouTube hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Video anzeigen