Seit März 2018 ist Martin Selmayr der 7. Generalsekretär der Europäischen Kommission und der erste Deutsche auf diesem Posten. Zudem ist er nach wie vor als ehrenamtlicher Direktor des Centrums für Europarecht an der Universität Passau im akademischen Bereich tätig. In seinem Vortrag wird er über den Status Quo der Europäischen Union sprechen, welche aufgrund der aktuellen Entwicklungen einmal mehr am Scheideweg steht.
Nach mehreren Jahren in der Wissenschaft an der Universität Passau, im Privatsektor und bei der Europäischen Zentralbank, kam Martin Selmayr 2004 zur Europäischen Kommission. Hier war er zunächst als Kommissionssprecher für Informationsgesellschaft und Medien tätig. 2010 wurde er Kabinettchef von Viviane Reding, der für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft zuständigen Vizepräsidentin der Kommission (2010-2014). In diesen Funktionen war er wesentlich an der Kampagne der EU zur Abschaffung der Roaming-Gebühren und an der Einführung neuer EU-Datenschutzregeln beteiligt. 2014 übernahm Martin Selmayr die Wahlkampfleitung von Jean-Claude Juncker als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) bei der Europawahl. Danach wurde er zum Hauptberater in der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen und EU-Direktor bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, bevor ihn Jean-Claude Juncker zuerst zum Leiter seines Übergangsteams und bei Antritt seines Amtes als Kommissionspräsident (1. November 2014) zum Kabinettchef berief. Im Februar 2018 hat ihn das Kollegium der 28 EU-Kommissare einstimmig zum Generalsekretär der Europäischen Kommission ernannt.